Equine Metabolische Syndrom (EMS)

Das EMS ist eine Erkrankung des endokrinen Systems (Hormonsystem), sie wird ebenso treffend als „Wohlstandserkrankung“ bezeichnet. Dessen Ursachen (genauso wie beim Menschen) zu gutes Futter und zu wenig Bewegung sind. Die genaue Ursache der EMS ist noch nicht vollständig geklärt, aber man weiß, dass die Kombination von Bewegungsmangel bei gleichzeitiger fett- und stärkereicher Fütterung ein Grund ist. Der Pferdeorganismus ist seit jeher für magere, energiearme Nahrung ausgelegt. Selbst Raufutter kann für unsere leichtfuttrigen Pferde oftmals schon zu üppig sein, denn das kommt in den meisten Fällen von Hochleistungsweiden, die eigentlich für Kühe gedacht sind, die Energie für die Milchproduktion benötigen. Dazu kommt das die meisten Pferde, ob schwere oder leichte Arbeit, täglich ihr Kraftfutter, Müsli oder Hafer bekommen, was sie für den Energiehaushalt nicht brauchen!

Symptome:

Charakterisiert wird EMS durch Adipositas (Fettleibigkeit), Insulinresistenz und Hufrehe. Die betroffenen Patienten sind meistens zwischen 8 und 20 Jahren alt. Häufig nehmen sie trotz kalorienreduzierter Fütterung an Gewicht zu. Weitere Symptome sind Fettablagerungen am Mähnenkamm, Schulter, Präputium, Kruppe und oberhalb des Schweifansatzes, Hufprobleme sowie Hufrehe. Gefahr: Es kann zu einer chronischen Hufrehe kommen!

Wichtige Maßnahmen:

Wichtige Maßnahmen sind, die bedarfsgerechte Fütterung, (Heu, Stroh, angepasste Vitamin- und Mineralversorgung), möglichst keine Melasse, Zuckerstärke und Getreide füttern. Kraftfutter sollte nicht gegeben werden. Die Weidezeit muss eingeschränkt werden! Schon innerhalb von 6 Std. auf Gras kann es zu einer Hufrehe kommen! Bewegung ist wichtig, solange keine Hufrehe Symptome da sind, mäßig aber regelmäßig, langsam die Intensität steigern.

Gesunde Hufe sind das Fundament eines Pferdelebens.

Hintergrundwissen:

Die chronische Hufrehe ist eine Spätfolge von EMS, deshalb müssen bereits die Vorzeichen zur Entwicklung frühzeitig erkannt werden. Dazu gehören die deutlichen Fettansätze, wie oben beschrieben. Dieses gebildete Fettgewebe produziert sogenannte Zytokine, die als Botenstoffe u. a. bei der Entstehung von Entzündungsprozessen beteiligt sind. Auch das Stresshormon Cortisol wird vermehrt ausgeschüttet. Bestimmte Fettgewebshormone fördern die Ausbildung einer Insulinresistenz und damit einer Blutüberzuckerung. Das führt zu einer erhöhten Insulinausschüttung, die im Verdacht steht, Hufrehe auslösen zu können. Kurz: Pferde, die unter EMS leiden, entwickeln also langfristig eine Störung des Zuckerstoffwechsel (Insulinresistenz). Es stehen für EMS keine Medikamente zur Verfügung. Hier muss rasch eine Ernährungsumstellung und ein angepasstes Bewegungsprogramm erfolgen, um die Erkrankung zu stoppen oder gar rückgängig zu machen. Dies geht nur durch eine sinnvolle Diät!

Sollten Sie Fragen haben zu diesem Thema, oder eine Diagnostik wünschen, so nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.